Schubkarrengruppe (Allegorie der Gefräßigkeit)
Lindenberger, Christoph I
Nürnberg, zwischen 1569 und 1576
Silber, vergoldet
Das doppeldeutige Scherzgefäß in Form einer Schubkarrengruppe findet sich wohl bereits im kurfürstlichen Schatzkammerinventar von 1586/87 und gelangte am 28. November 1663 in die Dresdner Kunstkammer. Der dickbäuchige Schlemmer mit Hahnreimütze, Weinflasche und Laterne wird von einem im Fass steckenden Teufel im Schubkarren geschoben, vielleicht geradewegs in die Hölle, wo der Lasterhafte für seine Völlerei und Trunksucht zu büßen hat. Möglicherweise wurde Christoph I Lindenberger von Peter Flötners Kupferstich "Die Pfaffenwallfahrt" angeregt, ein nach 1535 entstandenes Flugblatt, das die Zustände der katholischen Kirche kritisiert. So mag man die skurrile Gruppe auf der einen Seite als Mahnung und abschreckendes Beispiel sehen und andererseits könnte es durch Wegklappen des Teufelskopfes selbst dem Laster des Trinkens dienlich sein. Solch überaus phantasiereiche Trinkgefäße in Menschen- und Tiergestalt oder, wie im vorliegenden Fall als mehrfigurige Allegorie, entstanden in der zweiten Hälfte des 16. und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in allen erdenklichen Variationen.
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden 2012
Das doppeldeutige Scherzgefäß in Form einer Schubkarrengruppe findet sich wohl bereits im kurfürstlichen Schatzkammerinventar von 1586/87 und gelangte am 28. November 1663 in die Dresdner Kunstkammer. Der dickbäuchige Schlemmer mit Hahnreimütze, Weinflasche und Laterne wird von einem im Fass steckenden Teufel im Schubkarren geschoben, vielleicht geradewegs in die Hölle, wo der Lasterhafte für seine Völlerei und Trunksucht zu büßen hat. Möglicherweise wurde Christoph I Lindenberger von Peter Flötners Kupferstich "Die Pfaffenwallfahrt" angeregt, ein nach 1535 entstandenes Flugblatt, das die Zustände der katholischen Kirche kritisiert. So mag man die skurrile Gruppe auf der einen Seite als Mahnung und abschreckendes Beispiel sehen und andererseits könnte es durch Wegklappen des Teufelskopfes selbst dem Laster des Trinkens dienlich sein. Solch überaus phantasiereiche Trinkgefäße in Menschen- und Tiergestalt oder, wie im vorliegenden Fall als mehrfigurige Allegorie, entstanden in der zweiten Hälfte des 16. und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in allen erdenklichen Variationen.
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden 2012
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